Concordia Nowawes

Concordias Erste schlägt Potsdamer FC

Vom 23.04.2023

Mit einem deutlichen 7:1 gegen den Potsdamer FC verteidigte Concordias Erwachsenenteam am Sonntag vor 200 Zuschauer* innen auf der sonnigen Sandscholle die Tabellenführung in der 2. Kreisklasse C.

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Frühlingsfest 2023

Vom 19.04.2023

So langsam werden die Tage wieder länger und das Wetter gemütlicher. Somit ist es auch wieder an der Zeit für unser legendäres Frühlingsfest auf und um der Nowawiese gemeinsam mit unseren Freund:innen der LaDatscha. Von 10-14 Uhr soll es wieder ein vereinsinternes Turnier auf dem Sportplatz geben. Ab 15 Uhr geht es dann mit vielen Programmpunkten an der Datscha weiter. Kommt vorbei!

Erste verteidigt Tabellenspitze mit 3:2 in Dallgow

Vom 16.04.2023

Wie könnte es anders sein. Auch in Dallgow gewann Concordias Erwachsenenteam mit dem schönsten aller Ergebnisse und verteidigte damit die Tabellenführung.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten und frühem Rückstand in den ersten 20 Minuten kam Nullsechs immer besser ins Spiel. Allerdings kassierten die Gäste nach dem Ausgleich (Balthasar per Elfmeter) noch ein unnötiges Gegentor und lagen zur Pause 1:2 hinten.

In Halbzeit 2 spielte Concordia immer wieder gute Torchancen heraus und erzielte in der 50. Spielminute (Konrad nach Zuspiel von Rodrigo) und in der 83. (Bille nach starker Vorarbeit von Anton) die Tore zum letztlich völlig verdienten Auswärtssieg.

Am Sonntag, 23.04. ist unsere Erste dann endlich wieder auf der Sandscholle zu bewundern. Der Spielgegner ist dann der Potsdamer FC.

B-Junioren ziehen ins Pokalfinale ein

Vom 02.04.2023

Am Sonntagvormittag spielte unsere D I gegen den RSV Eintracht Teltow III auf der Sandscholle um den Einzug in die Endrunde des Kreispokals. Leider musste Concordia auf einige wichtige Spieler verzichten, hielt aber spielerisch über weite Strecken gut mit. Dennoch siegte der RSV am Ende verdient, aber etwas zu hoch mit 5:1.

Das anschließende Halbfinale der B-Junioren wurde dann ein großer Tag für die Concordia-Chronik: Unsere B-Junioren gewannen mit 2:0 gegen die SG Michendorf und schafften damit als erstes Team der jüngeren Vereinsgeschichte den Sprung ins Finale des Kreispokals.

Vor einer stattlichen Kulisse von 180 Zuschauer:innen verlief die 1. Halbzeit ausgeglichen und mit wenig Höhepunkten. Nach dem Wiederanpfiff kam Concordia immer besser ins Spiel, erspielte eine Reihe hochkarätiger Torchancen und gewann das Spiel letztlich verdient durch zwei Tore in den letzten 5 Spielminuten. Die Gäste aus Michendorf zeigten sich als jederzeit fairer Gegner und trugen zu einem spannenden Spiel bei.

Voraussichtlich am 9. Juli trifft unsere B I nun im Finale auf den Werderaner FC Viktoria.
Egal, wo das Spiel stattfindet, es wird ganz sicher ein Heimspiel für Concordia.

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Pokalkracher auf der Sandscholle

Vom 30.03.2023

Am kommenden Sonntag gibt es wieder einige Highlights bei uns auf der Sandscholle zu erleben.

Den Start macht um 11:30 Uhr die D1 im Achtelfinale des Kreispokals gegen den RSV Eintracht III. Nach dem Freilos in der 1.Runde konnte sich das Team in der 2. Runde auswärts gegen die Potsdamer Kickers mit 5:1 durchsetzen. In der 3.Runde ging es nach Rehbrücke, wo man mit einem sicheren 5:0 ins Achtelfinale einzog.

Im Anschluss steht um 13:15 Uhr das Halbfinalspiel der B1 gegen Michendorf an. Nach einem klaren 4:0 in der 1.Runde gegen Turbine Potsdam wurde es im Achtelfinale in Lehnin etwas spannender. Hier ging die Partie nach einen 2:2 in die Verlängerung und später ins Elfmeterschießen, welches mit 4:5 für Cordi ausging. Im Viertelfinale ging es dann nach Groß Kreuz, wo dem Team mit einem 0:2 Historisches gelang und der ersten Einzug eines Concordia Großfeldteams in ein Pokal-Halbfinale perfekt gemacht wurde.

Also kommt am Sonntag unbedingt vorbei und unterstützt das Team beim nächsten Eintrag in die Geschichtsbücher von Concordia.

UPDATE: Fortunas III. bekommt wieder einmal kein Team zusammen und hat das ursprünglich 15.30 Uhr angesetzte Erwachsenenspiel abgesagt. Also, alles für unsere Jugendteams!

Mit 3:2 am Stern an die Tabellenspitze

Vom 27.03.2023

Concordias Erste hat es am Sonntag im Nachholspiel gegen Fortuna Babelsberg III schon wieder getan: Nach 0:1 Pausenrückstand gingen unsere Erwachsenen durch Tore von Rodrigo und Franz mit 2:1 in Führung. Den Ausgleich der Fortunen in der 89. Minute beantwortete Rodrigo mit dem 3:2 Siegtreffer kurz vor dem Schlusspfiff. Damit eroberte Concordia die Tabellenspitze vom spielfreien Kontrahenten United Teltow zurück.

Concordias Erste bejubelt am Stern einen 3:2 Sieg und den Sprung an die Tabellenspitze

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Schon am kommenden Sonntag kommt Fortunas Dritte zum Rückspiel auf die Sandscholle. Wir hoffen natürlich auf die lautstarke Unterstützung unserer Fans.

Im Interview (Folge 21): Konrad von Bülow

Vom 20.03.2023

Konrad von Bülow ist die erste echte Neuverpflichtung unseres Erwachsenenteams. Er stand irgendwann auf dem Rasenplatz der Sandscholle und eroberte mit ganz viel Laufbereitschaft und Teamgeist schnell die Sympathien des Concordia-Anhangs. Damit wir über ihn noch mehr herausfinden, als dass er mal bei der SG Geltow gespielt haben soll, haben wir ihm unsere Interviewfragen geschickt. Nun wissen wir einiges über seinen Weg zu Concordia, über Andrea Pirlos Elfmeter bei der EM 2012, über das Spiel auf den Außenbahnen und als Mittelstürmer, über Concordias Außenseiterrolle in der Liga, über die Fairness-Tabelle, über seine Politisierung durch seine Arbeit in der Rettungsstelle und über seinen Traum vom Lebensabend mit Enten, Schafen, Tomaten und Concordia.

Concordias erste echte Neuverpflichtung

Hallo Konrad, wann und wo hast Du mit dem Fußballspielen angefangen?

Konrad von Bülow: Hallo erstma! Freut mich!! Als ersten Verein habe ich in der F-Jugend drei Saisons bei den Potsdamer Kickers gespielt. Dann folgte eine Fußball-Pause. Bis ich in der B-Jugend bei der SG Geltow eingestiegen bin. Das war damals ganz in der Nähe von meinem Zuhause bei meinen Eltern in Potsdam West. War eine schöne Zeit. Habe da bis zur 1. Herren-Mannschaft gespielt. Aus der Zeit habe ich von den Boys und vor allem von meinem sehr gerngehabten Trainer Robert viel gelernt.

Erinnerst Du Dich noch an die Idole Deiner Jugendzeit?

Konrad von Bülow: Mein Idol war früher immer Andrea Pirlo. Ich guckte das Elfmeterschießen der EM 2012. Pirlo war, glaube ich, einer der letzten Schützen. Joe Hart im Tor Englands provozierte ihn total und fuchtelte wild herum, um ihn einzuschüchtern und abzulenken. Pirlo verzog dagegen keine Mine. Wartete nur auf den Pfiff vom Referee, dass er schießen dürfte. Würdigte den herumhampelnden Jungspund-Keeper Joe Hart keines Blickes. Der Schiedsrichter pfiff, Pirlo nahm ein, zwei Schritte Anlauf und chippte den Ball mit einem leichten Streicheln seines rechten Fußes genau in die Tormitte. Joe Hart sprang natürlich - von Pirlo ausgeguckt - in die falsche Ecke und konnte, in der Luft strampelnd, nur zusehen, wie der Ball über ihm in sein Tor flog. Das ganze Stadion brüllte. Und Pirlo joggte einfach, wiederum ohne sein Gesicht zu verziehen, ohne zu jubeln und ohne Joe Hart zu beachten, zurück zu seinem Team. Diese Eleganz und auch seine Fairness auf dem Platz habe ich immer bewundert. So ein genialer Spieler, so eine Übersicht auf dem Platz, so eine Spielintelligenz. ... Als Außenverteidiger habe ich dann auch lange Zeit Achraf Hakimi bewundert.

Hast Du vor Deiner Concordia-Zeit mal gegen uns gespielt? Und wenn ja, wie war es?

Konrad von Bülow: Ja! Tatsächlich habe ich während meiner Zeit bei Geltow öfter gegen Cordi gespielt! Wir haben damals jedes Spiel gewonnen. Ich kannte aus meiner Schule und aus dem Bekanntenkreis auch welche, die bei Concordia spielten. War mir eigentlich immer sympathisch gewesen, das Projekt. Gerade als Gegenentwurf zu diesen gestörten Trainern, die kleine 7-jährige anschreien auf dem Platz. Das finde ich richtig schlimm, diesen Trainerschlag im Kinder- und Jugendfußball. Deshalb hätte ich auch mal Lust, Kinder oder Jugendliche zu trainieren und das besser zu machen. [Wir geben das gern an die Abteilung Kinder- und Jugendfußball weiter. Die Redaktion]

Du bist wohl bislang der einzige Spieler, der erst im Erwachsenenalter zu Concordia gekommen ist. Wie ist das passiert? Warum gerade Concordia?

Konrad von Bülow: Ja, das ist durch den lieben Tilli [Die Redaktion: Gemeint ist unser Torjäger Tilman Wüstling] zustande gekommen! Ich kenn den Gutesten durch Potsdamer Nächte und gemeinsame Freundesgruppen. Da tranken wir eines sonnigen Nachmittags im April im Babelsberger Park ein schönes Bierchen zusammen und spielten Hochhalten. Ich sagte: Mensch, ich hab so Bock wieder Fußball zu spielen, man! Und Tilli sagte. Echt? Ja dann komm doch heut Abend mal zum Training. Ich daraufhin: Heute Abend? Ja, hab Zeit, komme vorbei! Und so bin ich jetzt schon seit einem Jahr hier!

Bei Concordia steht in der Vereinssatzung, dass hier in festen Jahrgangsteams gespielt wird, die im Jugendbereich möglichst dauerhaft zusammenbleiben. Die meisten Spieler unserer Ersten haben also vor dem Wechsel ins Erwachsenenteam jahrelang zusammen in unseren Jugendteams gespielt. Ist es Dir schwergefallen, neu in das Team zu kommen?

Konrad von Bülow: Kein bisschen. Seit den ersten Trainings und vor allem Spielen waren alle freundlich und haben mich gut aufgenommen. Die Mannschaft und das Trainerteam aus Josef, Robert und Laura (damals auch noch Roman) ist sehr herzlich und macht einem den Einstieg sehr leicht.

Eigentlich auf dem Flügel zuhause aber auch zentral zu finden

Wo siehst Du selbst Deine Stärken und wo willst Du Dich noch verbessern?

Konrad von Bülow: Ich sehe meine Stärken im Läuferischen (ich laufe und renne gerne lang und viel) und in der Beackerung der Flügel. Ich mag Pressingspiel und setz den Gegner in seinem Aufbauspiel unter Druck. Ich verteidige gerne. Ich will mich unbedingt noch in der Orientierung auf dem Platz verbessern, ein Gefühl für die Räume kriegen: Wann muss ich die zulaufen? Wann kann ich den Gegner spielen lassen? Wie hoch bzw. tief muss ich gerade stehen? Welche Laufwege muss ich machen, um den anderen Angreifern Räume zu öffnen? Die Spieler, die das beherrschen, das sind für mich die Größten.

Auf welcher Position spielst Du am liebsten und auf welcher am besten?

Konrad von Bülow: Ich würd' sagen, ich spiele am liebsten (und auch besten) auf eben jenen beiden Flügeln/Außenbahnen. Egal ob in den Spitzen oder als Außenverteidiger in einer Viererkette. Es ist eine sehr vielfältige Position: Du kannst als reiner Abwehrspieler bei gegnerischem Ballbesitz verteidigen, oder aber, vor allem bei Kontersituationen oder Ballgewinn, bis nach ganz vorne mitarbeiten und Vorlagen geben oder selbst abschließen. Außerdem kann man, wenn man es gut macht, den Gegner richtig mürbe spielen, sodass die gegnerischen Verteidiger müde werden, wenn du sie immer wieder anläufst. Alasan zum Beispiel spielt diese Position in meinen Augen sehr gut aus. Ich habe das auch in den letzten Spielen gemerkt, wo ich als Mittelstürmer aufgestellt war: Es ist ein ganz anderes Spiel, man muss viel mehr auf den richtigen Moment warten, hat weniger Ballkontakte, muss geduldiger sein und sich vorne ein bisschen in die gegnerische Abwehr reinfallen lassen. Auf den Flügeln hingegen hat man häufiger Ballaktionen, spielt öfter Doppelpässe mit dem zentralen Mittelfeld und den Innenverteidigern. Wenn man einen torgefährlichen Spieler dazu in der Spitze hat, dann kann es richtig Spaß machen.

In der neuen Saison sind mehrere Spieler des Jahrgangs 2003 aus den A-Junioren in Euer Team aufgerückt. Einige haben schon eine tragende Rolle in der Ersten. Wie siehst Du die Entwicklung des Teams? Was ist in dieser Saison noch drin?

Konrad von Bülow: Also da bin ich entzückt! Die Jungs sind top, weiß garnicht, wo wir ohne die wären! Wenn wir weiterhin gut und intensiv trainieren, hart arbeiten , aber auf dem Platz nicht panisch werden, dann könnten wir einen der ersten Plätze belegen.

Präzise Ecken sind ein Markenzeichen von Konrad

Vor Dir haben schon einige Spieler des Erwachsenenteams unsere Interviewfragen beantwortet. Auf die Frage nach Perspektiven und Problemen unserer Ersten wurden immer wieder unnötige Diskussionen über Schiedsrichterentscheidungen genannt. Du selbst bist offenbar nicht so schnell aus der Reserve zu locken. Nervt es Dich manchmal, dass sich Mitspieler wegen Kleinigkeiten aus dem Konzept bringen lassen? Redet ihr im Team darüber?

Konrad von Bülow: Wir reden im Team vor jedem Spiel darüber und sind uns eigentlich alle einig, dass wir uns nicht auf dieses Niveau herablassen wollen. Aber es entstehen dann doch immer so Dynamiken. Das müssen wir in den Griff kriegen. Gerade stehen wir auf der Fairness-Tabelle auf letztem Platz mit 28 gelben Karten. Die Schiedsrichter tun mir ein bisschen leid, so hart wie sie teilweise von allen angegangen werden. Das sind ja auch nur Menschen - Sportler, die wie wir auf dem Platz viele Fehler machen. Ich würd mich freuen, wenn wir fair und ohne Unsportlichkeiten top Fußballspiele abliefern könnten.

Aber wir haben nunmal auch eine Außenseiterrolle in der Liga: Als superjunges, diverses Team eines Vereins mit linken Werten spielen wir in einer hauptsächlich weißen, sehr männlichen Männer-Liga, noch dazu in einem sehr Männer-dominierten Sport. Und oft provozieren die gegnerischen Teams auch gerade deshalb. Die Stimmung auf dem Platz ist manchmal echt zu testosterongeladen. Aber ich bin mir sicher, dass wir das noch hinkriegen und zurück zu unseren Werten finden. Alle von uns haben ihr Herz am rechten Fleck.

Deswegen: jetzt kommt der Sommer und damit auch ein bisschen mehr Lebensfreude und gute Laune. Das kriegen wir schon alles hin. Wenn wir nicht aufsteigen und dafür aber fair und sportlich korrekt Dritter oder Vierter geworden sind, dann ist das auch O.K., find ich. Ich will nicht um jeden Preis Meister werden.

Der "Außenseiter der Liga" führt...

Welches Spiel oder welches Erlebnis mit Concordia wirst Du wahrscheinlich nie vergessen?

Konrad von Bülow: Ich denke mein erstes Pflichtspiel letztes Jahr gegen Teltow United. Als wir das Spiel in letzter Minute noch gedreht haben. Letzte Woche gegen USV II war aber auch echt krass...

Wie wichtig ist Dir die Unterstützung unserer Fans? Spielst Du vor einer guten Kulisse besser? Wie wünschst Du Dir den Support bei Concordia?

Konrad von Bülow: Die Fans zu haben ist toll. Vor allem Heimspiele sind mega, tolle Stimmung. Ich freu mich schon auf den Sommer. Ich glaub, ich spiele immer ein bisschen schlechter, wenn meine Brüder und mein Vater zuschauen, hahahaha. Freue mich aber trotzdem immer wenn sie dabei sind.

Wie sollte unser Verein in 20 Jahren aussehen?

Konrad von Bülow: Ich bin ja sehr neu dabei und stecke nicht wirklich tief in den Prozessen drin. Aber wenn ich insgesamt auf die Potsdamer Fußballlandschaft gucke, dann sticht C06 in meinen Augen positiv hervor. Fußball mit echter Haltung! Werde ich immer unterstützen. Dass hier viele Menschen ein Zuhause finden und gemeinsam das Spiel und Spielen leben ist jetzt schon sehr gut gelungen. Wenn es in 20 Jahren so oder so ähnlich geblieben ist, dann hat Concordia alles richtig gemacht.

Was machst Du, wenn Du nicht auf dem Fußballplatz stehst?

Konrad von Bülow: Dann zerbreche ich mir den Kopf, wie wir uns taktisch bessern können ... Ich arbeite in der Rettungsstelle des St. Josef-Krankenhauses als Pflegehelfer, organisiere Techno- und Housepartys im Spartacus mit und bin in der FAU (Freie Arbeiter* innen Union, die anarcho-syndikalistische Basisgewerkschaft). Aber mit am liebsten geh ich eigentlich mit meinem Freund Rudi im Wildpark spazieren. Er ist ein Hund und einer meiner engsten Freunde. Seit ich im Schlaatz und nicht mehr bei meinen Eltern wohne, verabreden wir uns so einmal die Woche und streifen durch die Wälder.

Welche Pläne hast Du für die nächsten Jahre persönlich und beruflich? Wo willst Du leben? Was brauchst Du, um glücklich zu sein?

Konrad von Bülow: So ganz konkrete Pläne habe ich nicht, Ich nehme es ein bisschen so, wie es gerade kommt. Manchmal zieht es mich weg aus Potsdam in die Welt hinein. Mal sehen, wann ich dem Ziehen wieder nachgeben werde.

Ich bin durch meine Arbeit im Krankenhaus und Gesundheitssystem sehr politisch geworden. Wie wir dort arbeiten und leben müssen, ist sehr schlimm mitzuerleben. Deshalb bin ich auch der FAU beigetreten. Ich will Teil im Kampf für eine gerechtere, gleichere Gesellschaft sein und etwas gegen die bestehende Unterdrückung tun.

Irgendwann hätte ich gern Kinder und am liebsten würde ich die hier in Potsdam/Brandenburg aufwachsen sehen. Ich stelle mir immer vor, dass ich ein schönes großes altes Haus hier in der Region auf dem Land schick mache. Da kann ich mir meine Enten und Hühner und Schafe halten und Tomaten züchten. Meine Großfamilie ist ja dann hoffentlich auch nicht so weit weg und dann können meine Kinder immer mit ihren Cousins und Cousinen zusammen sein und ihre Großeltern besuchen und so. Das fänd' ich schön. Außerdem könnte ich dann auch weiter bei C06 spielen.

Wir bedanken uns für dieses spannende Interview und hoffen, dass wir die Welt zusammen noch ganz viel besser machen können.


Alle anderen Interviews der Reihe findet ihr hier: concordia-nowawes.de/kiosk/concordia-im-interview

Im Interview (Folge 20): Mosses Jawneh

Vom 15.03.2023

Mosses Jawneh begann als Kind mit dem Fußballspielen, bevor er aus Gambia nach Europa kam. Bei Concordia hat er sich nicht nur zu einem wichtigen Spielmacher entwickelt, sondern auch schon E-Junioren und Feriencamp betreut. Derzeit konzentriert er sich auf seine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann. Wir haben mit ihm über seinen seinen ersten eigenen Fußball, über fehlende Kondition und Fußballschuhe im ersten Spiel für Concordia, die schreckliche Niederlage in Stücken und den Heimsieg gegen UNITED TELTOW, über seine Geschichte mit dem RSV und seine Rückkehr zu Concordia, über den Jahrgang 2003 im Erwachsenenteam, über seine Mentaliät und Rodrigos Tempo, über seine Tätigkeit als Kindertrainer, über seine beruflichen und persönlichen Pläne und natürlich auch über die Concordia-Familie und ihren Aufstiegstraum gesprochen.

Spiel gedreht - 3:2 Auswärtssieg bei Lok Potsdam II

Hallo Mosses, wann und wo hast Du mit dem Fußballspielen angefangen? Erinnerst Du Dich noch an Deinen ersten eigenen Fußball?

Mosses Jawneh: Ganz genau weiß ich nicht mehr, wann ich angefangen habe, Fußball zu spielen, aber ich spiele seit meiner Kindheit.

Ich kann mich noch gut an meinen ersten eigenen Ball erinnern, weil ich für ihn gehungert habe. Als ich ungefähr 11 Jahre alt war, habe ich das Geld, das mir meine Eltern für das Mittagessen in der Schule gaben, für etwa einen Monat gespart. Dann habe ich mir den ersten eigenen Fußball gekauft.

Meine Eltern waren dagegen, dass ich Fußball spiele. Also war mir klar, dass sie mir niemals einen Fußball kaufen würden. Der Grund dafür war, dass ich mich nicht auf die Schule oder das Lernen zu Hause konzentrierte, sondern mich nur für Fußball interessierte. Fußballspielen war für mich grenzenlos. Ich spielte Fußball in der Schule, auf der Straße oder sogar zu Hause. Später spielte ich auch in den Teams der Grundschule und des Gymnasiums und in einer lokalen Fußballakademie, die ein Nationalspieler gegründet hatte.

Mosses beim Straßenfußball in Gambia

Wie bist Du zu Concordia gekommen?

Mosses Jawneh: Als ich von Berlin nach Potsdam gezogen bin, habe ich einer Sozialarbeiterin vom Jugendamt gesagt, dass ich in einer Mannschaft Fußball spielen möchte. Mein damaliger Betreuer hat mich dann bei Concordia angemeldet. Roman und die beiden Roberts, die damals die A-Jugend trainierten, haben mich mit offenen Armen aufgenommen.

Erinnerst Du Dich noch an Dein erstes Spiel im Trikot unseres Vereins?

Mosses Jawneh: Ja, ich kann mich an das erste Spiel mit Concordia-Trikot erinnern. Das war ein Testspiel gegen Fortuna Babelsberg bei den A-Junioren. Es war mein erstes Spiel, nach wahrscheinlich einem Jahr. Ich besaß zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal richtige Fußballschuhe. Jemand aus der Mannschaft hat mir Schuhe geliehen. Mir fehlte damals die Kondition und Ausdauer. Es war kein angenehmes Spiel für mich, aber es hat mich dazu angespornt, mehr zu trainieren.

Du gehörst zu den Spielern, die aus unseren A-Junioren in den Erwachsenenbereich gewechselt sind und dort das erste Concordiateam nach der Vereinsneugründung gebildet haben. Ihr habt es da sicher nicht immer einfach gehabt. Was unterscheidet die A-Jugend vom Männerfußball?

Mosses Jawneh: Den Unterschied zwischen Männer- und Jugendfußball haben meine anderen Teamkollegen in den Interviews schon beschrieben. Im Männerbereich geht es eher um Körperkontakt. Die Gegenspieler meckern oft unnötig, um einen wütend zu machen und wollen unbedingt das Spiel gewinnen. Mit der Zeit wurde mir klar, dass die Gegner ihre sonntägliche Freizeit nicht nur opfern, um zu spielen, sondern sie wollen vor ihren Fans und ihrer Familie gewinnen. Im Jugendbereich haben wir gespielt, um Spaß zu haben. Ich denke, das ist der große Unterschied zwischen den beiden.

An welchen Sieg und welche Niederlage erinnerst Du Dich noch besonders?

Mosses Jawneh: Die Niederlage, an die ich mich bis heute erinnern kann, war unser erstes Auswärtsspiel gegen Blau-Weiß Stücken. Alle unsere Fans sind weit gefahren, um uns an einem kalten Sonntag zu unterstützen - und wir haben am Ende auf sehr schreckliche Weise verloren.

Der Sieg, an den ich mich noch erinnere, war im Sommer das 2:1 gegen UNITED TELTOW auf der Sandscholle. Es war mein erstes Punktspiel nach meiner Rückkehr zu Concordia. Ich war froh, dass ich meine Mannschaft unterstützen konnte, nachdem ich von der Bank kam, um noch den Ausgleich zu schaffen. Am Ende habe ich sogar das Siegtor vorbereitet und vor allem unseren Fans ein Lächeln ins Gesicht gebracht.

Wenn es eng wird, macht Mosses oft den Unterschied.

Bei Concordia geht es ja weniger um die Championsleague als um Freundschaft, Zusammenhalt und Freude am Fußball. Wer von der Bundesliga träumt, muss wohl vorerst noch zu anderen Vereinen wechseln. Du hast Dich ja auch schon ein paar Monate beim RSV Eintracht 1949 ausprobiert. Wie ist es dazu gekommen? Warum hast Du gerade den RSV ausgesucht? Und warum bist Du wieder zu Concordia gekommen?

Mosses Jawneh: Die Geschichte mit dem RSV begann, als ein Kumpel von mir mein Spiel gegen eine Mannschaft in Teltow ansah. Er sagte mir, ich sollte mal zum Probetraining beim RSV kommen, weil er das Potenzial in mir sah und meinte, wenn ich mehr Arbeit reinstecken würde, könnte ich es vielleicht in die erste Mannschaft schaffen. Also sagte ich mir, lass mich meine Chance versuchen, denn Profi-Fußballer zu werden, war mein Kindheitstraum. Nach meinem ersten Training mit der zweiten Mannschaft des RSV wurde ich in die Mannschaft aufgenommen.

Aber mit der Zeit wurde es für mich schwierig, meine Arbeitsschichten und das Training beim RSV unter einen Hut zu bringen. Ich habe normalerweise bis 19 Uhr gearbeitet und das Training beginnt um 19:30 Uhr. Von Potsdam nach Stahnsdorf brauchte ich mindestens 45 Minuten und kam deshalb oft zu spät zum Training. Beim RSV war es keine leichte Aufgabe für Neueinsteiger. Jeder Spieler gab im Training 100 Prozent, weil keiner seinen Platz an den anderen verlieren wollte und jeder Spieler für die erste Mannschaft spielen wollte. Jeder muss extra hart für sich selbst trainieren, um herausragend zu sein.

Dann habe ich Ende der Saison entschieden, dass ich meine Prioritäten richtig setzen sollte, denn es ist mein letztes Ausbildungsjahr. Ich muss mehr Zeit mit den Büchern verbringen, nicht mit Fußball. Deshalb habe ich entschieden, zurück zu Concordia zu kommen, weil es bei Concordia nicht nur um Fußball geht, sondern um Menschlichkeit, um das Gefühl, dazu zu gehören und um den Spaß. Das war es, was ich brauchte, als ich mich nochmal entschied, Fußball als Hobby zu spielen und nicht Profi zu werden.

Heimspiel auf der Sandscholle

Concordia ist in erster Linie immer noch ein Kinder- und Jugendfußballverein. In der neuen Saison sind mehrere Spieler des Jahrgangs 2003 aus den A-Junioren in Euer Team aufgerückt. Wie kommt Ihr miteinander klar?

Mosses Jawneh: Mit den Spielern aus der A-Jugend haben wir ein gutes Verständnis. Concordia ist ein positives Atmosphäre-Team. Wir versuchen, dass sich alle wohlfühlen. Was mich an den Spielern der ehemaligen A-Jugend sehr beeindruckt, ist ihr Engagement für die Mnnschaft und ihre Lernbereitschaft. Besonders bei unserem Torhüter Kai. Er ist so engagiert im Training und hat sich in kurzer Zeit wirklich weiterentwickelt.

Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Du ein Spieler bist, der oft den entscheidenden Unterschied ausmacht. Wir denken da an den 3:2-Erfolg bei Lok Potsdam II, an den Sieg auf der Sandscholle gegen Spitzenreiter UNITED FC aus Teltow oder an den letzten Sonntag, als die Erste im Kunstrasenkäfig im Luftschiffhafen den USV II nach 0:2 noch 3:2 bezwang. Wo siehst Du selbst Deine Stärken und wo willst Du
Dich noch verbessern?

Mosses Jawneh: Ich glaube, dass meine Stärke in meiner Mentalität liegt. Ich bin kein großartiger Spieler, aber ich bin mit einer großartigen Mentalität gesegnet. Ich habe eine Siegermentalität, nicht nur beim Fußball. Auch in meinem täglichen Leben basieren meine Aktivitäten darauf. Verlieren ist keine Option für mich, obwohl es manchmal passiert. Also muss ich es akzeptieren und es als Herausforderung annehmen,, um mich zu verbessern.

Meine Schwäche auf dem Fußballplatz ist, denke ich, mein Tempo. Wenn ich so schnell wäre wie unser Stürmer Rodrigo, der jeden Spieler überholen kann, dann wäre unsere Offensive effektiver.

Zweikampfstärke und Siegermentalität

Concordia träumt vom ersten Aufstieg der jüngeren Vereinsgeschichte. Können wir denn hoffen, dass Du in der entscheidenden Saisonphase trotz Deiner Ausbildung wieder etwas mehr Zeit zum Training und zum Spielen hast?

Mosses Jawneh: Ich persönlich liebe es, so viel wie möglich auf dem Fußballplatz zu stehen, weil Fußball für mich wie eine Therapie ist. Es hilft mir, meine alltäglichen Probleme und Stress für ein paar Stunden zu vergessen. Zweitens ist Concordia wie eine Familie für mich. Ich möchte wie jeder andere Spieler meinen Beitrag leisten, damit wir unseren Wunsch erfüllen und aufsteigen. Eigentlich wollte ich in unserem letzten Spiel gegen den USV II gar nicht spielen, aber wie gesagt, Concordia ist wie eine Familie für mich. Und wenn die Familie will, dass du für sie da bist, solltest du dein Bestes geben, wenn du kannst. Ich weiß, dass ihr für mich genauso da sein werdet , wenn ich euch brauche.

Es ist manchmal schwer, Entscheidungen zu treffen, aber sie müssen getroffen werden. Ich werde bis Ende April kein Punktspiel spielen. Das hat mit meinen Ausbildungsabschlussprüfungen zu tun und zweitens beginnt der Ramadan Ende März. Ich kann momentan Fasten, Lernen und Fußballspielen nicht kombinieren.

Du warst bei Concordia auch schon als Trainer einer E-Juniorenmannschaft und als Betreuer bei den Ferienspielen tätig. Was gefällt Dir an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen?

Mosses Jawneh: Ich mag es, Zeit mit Kindern zu verbringen, weil Kinder von Natur aus glücklich und positiv sind. In ihrer Nähe zu sein, macht mich also automatisch glücklich und ich sehe dann die positive Seite der Welt.

Kannst Du Dir vorstellen, irgendwann mal wieder ein Jugendteam zu trainieren?

Mosses Jawneh: Ja. Ich kann zwar nicht sicher sagen wann, aber wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, möchte ich mein kleines und grundlegendes Wissen über Fußball mit den Kindern teilen.

Was machst Du, wenn Du nicht auf dem Fußballplatz stehst?

Mosses Jawneh: Bei schönem Wetter bin ich gerne draußen in der Natur. Im Winter verbringe ich den größten Teil meiner Freizeit zu Hause, zocke Play Station FIFA, koche oder höre Musik.

Welche Pläne hast Du für die nächsten Jahre persönlich und beruflich? Wo willst Du leben? Was brauchst Du, um glücklich zu sein?

Mosses Jawneh: Ich will meine Ausbildung als Verkäufer im Einzelhandel erfolgreich abschließen. Danach möchte ich in Potsdam bleiben und in Potsdam oder Berlin arbeiten.

Ich bin derzeit glücklich, obwohl nicht alles perfekt ist, aber so ist das Leben, es kann nicht alles perfekt sein. Ich bin glücklich, dass ich gesund bin und etwas tun kann, das ich mag, zum Beispiel Fußball. Alles Positive, das mich glücklicher und gesünder macht, darauf freue ich mich, deshalb habe ich keine festen Pläne für die Zukunft. Ich möchte mich nicht so sehr unter Druck setzen, darüber nachzudenken, was die Zukunft für mich bereithält. Ich möchte den Moment einfach genießen.

Wir bedanken uns für dieses Interview und wünschen Dir für alle Deine Pläne nur das Allerbeste!


Alle anderen Interviews der Reihe findet ihr hier: concordia-nowawes.de/kiosk/concordia-im-interview

Erste dreht 0:2 in Unterzahl

Vom 13.03.2023

Es wurde das erwartet schwere Auswärtsspiel gegen die 2. des USV auf dem engen Kunstrasen im Luftschiffhafen. Dort hatten sich
am Sonntag ca. 40 Zaungäste mit Kind und Hund eingefunden, um das Käfigmatch zu sehen.

Premiere hatte auch der neue Signal-Ticker, der künftig interessierte Concordia-Fans, die parallel auf der Sandscholle in Aktion sind oder Gebirgspfade und Gaststätten in fernen Ländern erkunden, über Tore und Imbissangebot informieren soll.

Der USV 2 hatte sich aus seiner Ersten verstärkt und bestimmte die Anfangsphase in einem von beiden Seiten einsatzstark geführten Spiel. Die 1:0 Pausenführung ging in Ordnung und hätte durchaus höher ausfallen können. In Halbzeit 2 zeigten unsere Erwachsenen dann aber ihre typischen Qualitäten. Besonders durch die Einwechslung von Mosses wurde unsere Erste deutlich druckvoller und effektiver. Selbst das unglückliche Eigentor zum 0:2 und eine unnötige gelb-rote Karte wegen Meckern steckte Concordia weg. Nach dem Anschlusstor per Foulelfmeter drehten Kogge und Co. das Spiel noch durch zwei ansehnlich herausgespielte Tore. Dabei bediente Rodrigo jeweils Alasan.

Mit dem 3:2 in den Schlusssekunden verteidigte Concordia den 2. Tabellenplatz und kann weiter vom Aufstieg träumen.

Solidarität mit dem ESV Lokomotive Potsdam

Vom 15.02.2023

Vor wenigen Monaten war Concordias Erwachsenenteam auf der schmucken Sportanlage des ESV Lokomotive Potsdam zu Gast. Dieser Sportplatz soll nun durch das Eisenbahnvermögensamt zum Höchstgebot verkauft werden.

Der SV Concordia setzt sich seit seiner Gründung für eine bessere Sportplatzsituation ein und unterstützt selbstverständlich alle Aktionen für den Erhalt des Lok-Sportplatzes.

Wir rufen unsere Mitglieder und Unterstützer:innen auf, am Donnerstag, 16.02. pünktlich 15:30 Uhr auf dem Lok-Sportplatz ihre Solidarität zu zeigen, wenn der rbb mit dem blauen Robur kommt.

Außerdem hat Jens Lüscher eine Petition gestartet, die unterschrieben und geteilt werden will:

https://www.change.org/p/lok-sportplatz-in-potsdam-erhalten-spekulation-verhindern

Weitere Aktionen werden sicher folgen.