Kai Mund begann seine Sportkarriere als Leichtathlet beim SC Potsdam und wechselte erst bei den C-Junioren zu Concordia. Auch wenn er sich an seine ersten Spieleinsätze als Stürmer nicht mehr erinnern kann, wir können sie mit Fotos und Teamaufstellungen belegen. Letztlich landete Kai aber auf seiner Lieblingsposition im Tor und spielt regelmäßig für unsere Erste auf der Eins. Seit wenigen Wochen hat er außerdem das Torwarttraining unserer Klein- und Großfeldteams übernommen. Wir haben mit ihm über seinen Weg zu Concordia, seine Vorliebe für die Torwartposition, die Stimmung im Erwachsenenteam, seine neue Funktion als Torwarttrainer unserer Jugendteams und über seine weiteren Pläne mit Concordia und beim Film kommuniziert.
Hallo Kai, Du bist erst bei den C-Junioren und damit relativ spät zum Fußballspielen und zu Concordia gekommen. Was hast Du vorher sportlich gemacht?
Kai Mund: Zuvor war ich ungefähr 4 Jahre beim SC Potsdam und hab Leichtathletik gemacht. Zum SC Potsdam bin ich durch die Grundschule gekommen. Damals wurden wir im Sportunterricht von meinem späteren Trainer gesichtet. Sonst hab ich gerne mit meinen Kumpels Fußball auf dem Schulhof gespielt. Hier hatte ich auch schnell meine Position als Torwart gefunden.
Wodurch wurde letztlich Dein Interesse am Fußballspielen geweckt und warum hast Du es bei Concordia probiert?
Kai Mund: Der Weg zum Fußball fing, wie gesagt, schon in der Grundschule an, aber es stand nie zur Debatte, dass ich mal in einen Verein gehe. Als ich noch sehr klein war, ging ich zusammen mit einem Kindergartenfreund zu einem Spiel. Er selbst spielte schon länger und ich sollte mal mein Glück probieren. Nun, weil ich damals wenig mit Fußball anfangen konnte, setzte ich mich einfach auf den Rasenplatz und zupfte die Grashalme aus der Wiese. Mein Interesse kam dann ziemlich spät durch einen Schulfreund, der bei Concordia spielte. Vorher kannte ich den Verein garnicht. Mir war wichtig, zusammen mit Leuten zu spielen, die ich kenne und mit denen ich Spaß hatte und immer noch habe!
Kannst Du Dich noch an Deine ersten Wochen erinnern? Die meisten Spieler Deines Teams und der Spielgegner hatten ja schon jahrelang Fußball gespielt. Wo lagen Deine größten Probleme und was waren Deine Stärken?
Kai Mund: Uff, das ist schon ewig her und in der Zwischenzeit ist viel passiert, da erinnert man sich fast garnicht mehr an den Anfang seiner „Karriere“ bei Concordia. Doch die ein oder anderen Erinnerungen hab ich natürlich, zum Beispiel wie ich meinen ehemaligen Trainer Lutz Boede gefragt habe, ob ich nicht im Tor spielen darf und ZACK - Da stand ich! Im Gegensatz zu anderen hatte ich noch nicht die Erfahrung und die Kontrolle mit dem Ball umzugehen. Zu meinen Stärken zählt sicherlich, dass ich mich schnell in ein Team finde und immer offen und mit Spaß an die Sache heran gehe. Das hat immer geholfen, besser zu werden und eine super Beziehung zu Spielern und Trainern aufzubauen.
Wie lief Dein erstes Spiel im Concordia-Trikot? Auf welcher Position wurdest Du eingesetzt?
Kai Mund: Das ist eine Frage die ich leider nicht wirklich beantworten kann, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich glaube wir haben gewonnen. [Anmerkung der Redaktion: Nach unseren Recherchen war es ein 1:3 unserer C1 auf der Sandscholle gegen der Teltower FV.]
Wie kam es dazu, dass Du auf die Torwartposition gewechselt bist?
Kai Mund: Als erstes habe ich ja schon bei Lutz im Tor gespielt. Dann wurden die Positionen mal umgestellt, um zu sehen, wie man sich auch auf dem Feld schlägt. Durch meine Schnelligkeit wurde ich dann in den Sturm gestellt, dass hat auch Spaß gemacht. Später dann in der höheren Jugend bei Alex wurde ich in die Abwehr gesetzt. Alex wollte sehen, wie das funktioniert - doch ein Spiel später bin ich dann zu ihm gegangen und hab gesagt: ,,Du Alex, wenn ich schon hinten spiele, dann kann ich doch gleich ins Tor gehen das würde mir mehr Spaß machen.“ So kam ich an meine heutige Stammposition.
Was gefällt Dir besonders an der Torwartposition
Kai Mund: Es gefällt mir, Torchancen des Gegners zu verhindern. Das Gefühl, einen wichtigen und gefährlichen Ball zu verteidigen, macht Spaß. Aber auch das Spiel zu entscheiden bei einem Freistoß oder Elfmeter.
Der Jahrgang 2003 ist seit Beginn der Saison zu den Erwachsenen aufgerückt. Wie fühlt Ihr Euch vom Trainer und den Mitspielern im neuen Team aufgenommen?
Kai Mund: Sehr gut. Ich persönlich freue mich darüber mit „älteren“ zusammen und gegeneinander zu spielen. Concordia ist vom Gefühl wie eine große Familie und jeder kennt jeden irgendwie. Mein jetziger Trainer Josef hat mich schon vor der Saison, als wir 2003er noch A-Jugend waren, angerufen und gefragt ob wir nicht Lust hätten, bei den Herren zu spielen. Da hab ich ganz klar ja gesagt. Ich kann also nur sagen, dass wir alle gut in die neue Mannschaft aufgenommen wurden.
Wie groß ist die Umstellung vom Juniorenbereich zum Männerfußball? Was läuft dort auf dem Platz anders als in der Landesklasse A-Junioren?
Kai Mund: Vieles. Also grade Kommunikation auf dem Spielfeld ist das A und O. Ich merke selber, wie durch das Reden auf dem Platz ein Spiel beeinflusst werden kann. In der A-Jugend war das nicht so wie es jetzt im Männerbereich der Fall ist. Auch der körperliche Aspekt spielt eine große Rolle. Ich meine, wir spielen teilweise gegen 20-Jährige oder sogar manchmal noch Ältere. Da merkt man mal, was Körpereinsatz bedeutet. Nicht zu vergessen die Kräfte, die bei Schüssen aus der Entfernung wirken oder die Technik, die schon sehr viele beherrschen. Da macht Fußballgucken und vor allem -spielen noch mehr Spaß.
Zu Saisonbeginn hatte unser Erwachsenenteam einige Probleme, die Torwartposition stabil zu besetzen. In dieser Situation hast Du die Chance genutzt und Dich in der Mannschaft etabliert. Hast Du damit vor der Saison gerechnet?
Kai Mund: Ich bin froh, dass ich jetzt auf meiner Lieblingsposition als Stammspieler spielen darf. Dennoch habe ich gedacht, dass Jonathan oder auch Dominik öfter im Tor stehen. Doch ich hab seit dem ersten Training Josef gezeigt, was ich im Tor kann und wollte natürlich in die Startelf - und ich denke, das hab ich geschafft. Ich hab eher damit gerechnet, dass ich erst einmal auf der Bank sitze und Jonathan und Dominik den Kasten sauber halten, aber nun steh ich als stolzer Torwart hinten im Tor.
Deine Eltern und erst Recht Deine Großeltern sind seit Jahren regelmäßig bei den Spielen auf der Sandscholle anzutreffen. Woher kommt diese Fußballbegeisterung?
Kai Mund: Na, ich würd erstmal sagen, die Hauptmotivation ist es, den Sohn und Enkel beim Fußball zu sehen, zu unterstützen und anzufeuern. Mein Opa hat zudem damals bei Motor Teltow gespielt und mich mal gefragt ob ich nicht in einen Verein gehen will (das war noch damals, als ich mit Fußball nicht so viel am Hut hatte). Als ich dann irgendwann Concordia gefunden hatte, waren alle im Fußballfieber. Selbst meine Oma, die Fußball nur so nebenbei guckte, wurde zu einem richtigen Fußballfan, auch wenn sie es schlimm findet, wenn ich mich als Torwart hinwerfen und dem Ball hinterherspringen muss.
Das Erwachsenenteam steht derzeit an der Tabellenspitze. Wo siehst Du Eure besonderen Stärken und wo den größten Verbesserungsbedarf?
Kai Mund: Unsere Stärken liegen ganz klar in unserer Teammoral und Mentalität. Wir sind immer für einander da und uns ist auch ganz egal, woher wir kommen. Ständige Motivation, das Spiel zu gewinnen und die 3 Punkte nach Hause zu holen, stehen immer ganz oben. Wir haben ein klasse Teamspiel und das beweist ja auch der Platz in der Tabelle. Unser Auftreten vor und nach dem Spiel spiegelt dies ebenfalls wieder. Auch unsere Trainer, Josef und Robert, machen klare Ansagen und üben mit uns genau das, was wir besser machen müssen. Doch manchmal geht die Klappe auf dem Spielfeld da auf, wo sie lieber zu bleiben sollte. Ich sag ja, wir sind mit Herz und Seele dabei. Doch das sind die Sachen, die uns im weiteren Verlauf der Saison auch auf die Füße fallen können.
Concordia hat in allen Altersklassen funktionierende Jugendteams aufgebaut. Beim normalen Training kommen die Torhüter allerdings oft etwas zu kurz. Daher haben wir uns sehr gefreut, dass Du künftig als Torwarttrainer unserer Klein- und Großfeldteams zur Verfügung stehst. Was reizt Dich an dieser Aufgabe?
Kai Mund: Als Roman mit der Idee eines Torwarttrainings, mit mir als Trainer, auf mich zukam, fühlte ich mich sehr geehrt. Torwarttraining ist genau das, was oft zu kurz kommt, aber so essentiell wichtig für ein modernes Fußballspiel ist, dass ich nicht nein sagen konnte. Ich finde es sehr beeindruckend, was die Jungen und Mädchen schon auf dem Kasten haben. Deshalb will ich so gut wie möglich mit meinem Wissen den Kindern etwas beibringen, damit sie besser werden. Auch ich lerne dabei etwas, wenn ich die Übungen kreiere oder heraussuche. Das ist genau das, was mir an dieser Aufgabe Spaß macht.
Was machst Du eigentlich persönlich, wenn Du nicht auf dem Fußballplatz stehst?
Kai Mund: Ich habe dieses Jahr (2022) mein Abitur absolviert, studiere jetzt Germanistik und Geschichte und habe eine Leidenschaft für Film und TV. In meiner Freizeit bin ich ab und zu mit Freunden unterwegs, ärgere meinen kleinen Bruder und gucke gerne Fußball.
Was hast Du Dir für die nächsten Jahre vorgenommen?
Kai Mund: Weiterhin bei Concordia als Torhüter zu spielen und dann auch mal den ein oder anderen Pokal zu gewinnen. Außerdem würde ich mich gerne in den nächsten Jahren beruflich in Richtung Film bewegen.
Vielen Dank für das Interview, auch wenn die Erinnerungen manchmal trügen. Wir wünschen für den Rest der Saison noch viel Erfolg mit unserer Ersten und viel Spaß mit den Jugendtorhütern unseres Vereins.